Förderpreis InTakt

der miriam-stiftung Dortmund

Logo der miriam-stiftung Dortmund, rote Blume mit grünem Stiel.

Förderpreis InTakt der miriam-stiftung Dortmund

Fünfzehn Jahre lang, von 2004 bis 2019, wurde jährlich der Förderpreis InTakt der miriam-stiftung in Dortmund verliehen. Der Förderpreis zeichnete Einzelpersonen und Ensembles aus, die sich in der Umsetzung ihrer Projekte und Ideen unter pädagogischen und künstlerischen Gesichtspunkten der Gestaltung des Inklusionsgedankens widmeten und Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigung zum einen in ihrer musikalischen Entwicklung förderten und unterstützten und zum anderen innovative Beiträge zu einem inklusiv orientierten Kulturleben der Bundesrepublik leisteten.


Zur Entstehungsgeschichte des Förderpreises InTakt

Am 28. November 1977 wurde in Dortmund ein Mädchen mit Donwsyndrom geboren - Miriam, Tochter von Wilhelm und Christa Sonnemann. Miriams Lebensgeschichte war eine Erfolgsgeschichte: Sie konnte lesen und schreiben, musizieren und basteln, schwimmen und Radfahren, Ski- und Rollschuhlaufen, in die Stadt fahren und einkaufen, sich behaupten und orientieren. Vieles davon hatten ihr- im Gegensatz zu den Eltern - auch wohlmeinende Freunde nicht zugetraut. Eine der großen Freuden in Miriams Leben war die Musik. Sie liebte den aktiven Umgang mit Musik und war jahrelang Mitglied eines Blockflötenkreises.

Miriam verstarb am 11. Februar 1999 ganz plötzlich an den Folgen einer Infektion.

Im Jahr 2003, dem Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen, errichteten Wilhelm und Christa Sonnemann die miriam-stiftung, eine gemeinnützige rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts. Das Stiftungslogo ist eine von Miriam gemalte und häufig von ihr als Bild verschenkte Blume.

Die miriam-stiftung unterstützt im Wesentlichen drei Bereiche:

· Das Kinder- und Jugendprojekt Esperanca in Osttimor,

· Den Förderpreis InTakt und

· die Homepage Gedanken für den Tag

Ziel des Förderpreises InTakt der miriam-stiftung war es, mit der Auszeichnung herausragender musikpädagogischer und musikalisch kreativer und qualitätvoller Leistungen dem Thema Inklusion und der – auch musikalischen – Ausbildung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung eine Stimme zu geben und damit im kulturellen Leben neue, an Inklusion ausgerichtete Akzente zu setzen.

Zur Homepage der miriam-stiftung: www.miriam-stiftung.de

Der Förderpreis InTakt

Vergeben wurde der Förderpreis InTakt in seinen ersten zwölf Jahren zum einen als Einzelpreis für Musikpädagoginnen oder Musikpädagogen, die ein kreatives und in vielen Zusammenhängen umsetzbares Konzept für eine inklusiv orientierte Musikpädagogik entwickelt haben. Der Einzelpreis war mit € 1.500.- dotiert. Zum anderen wurde der Preis für eine Gruppe, Klasse oder ein Ensemble ausgeschrieben, in der Kinder, Jugendliche oder Erwachsene aller Kompetenzebenen im Sinne des Prinzips Inklusion miteinander musizieren. Der Gruppenpreis war mit € 3.500.- dotiert. Zum Preisgeld hinzu kam die Einladung zur Preisverleihung nach Dortmund: Fahrtkosten, Übernachtung und die Kosten für ein festliches Abendessen wurden von der miriam-stiftung übernommen. Auf diese Weise wurde die Verleihung des Förderpreises für die in doppeltem Sinne ausgezeichneten Personen und Gruppen zu einem besonderen Erlebnis.


Jury

Die Jury des Förderpreises bestand längere Jahre aus Prof. Elisabeth Braun, Reutlingen, Prof. Dr. Irmgard Merkt, Dortmund und Prof. Dr. Jürgen Terhag, Köln. Prof. Dr. Juliane Gerland, Bielefeld, trat vor vielen Jahren an Prof. Terhags Stelle.

Ein persönlicher Dank an Christa und Wilhelm Sonnemann

Irmgard Merkt

Der Förderpreis InTakt war für mich immer Ausdruck von Großherzigkeit und Freundlichkeit des Menschen im Allgemeinen und Ausdruck von Großherzigkeit und Freundlichkeit des Ehepaares Sonnemann im Besonderen. Weil die einen Freude an etwas haben, sollen es die anderen auch haben. Weil Miriam Freude an Musik hatte, sollen auch andere Freude an Musik haben. Weil Miriam am Zusammenspiel mit anderen Freude hatte, sollten auch andere diese Freude haben.

Die Wirksamkeit dieses großen „Auch“ ist eine ganz andere als die des kleinen „Auch“, bei dem es darum geht, dass Menschen mit Behinderung „auch“ etwas können. Dieses große „Auch“ ist nicht ein kleines Gönnen von Freude, es ist ein großes Teilen.

Dokumentation 10 Jahre Förderpreis InTakt

Irmgard Merkt (Hg.) ( 2014) Musikkultur inklusiv. 10 Jahre Förderpeis InTakt der miriam-stiftung. Mit Beiträgen von Elisabeth Braun, Irmgard Merkt, Anne-Kathrin Tietke, Robert Wagner und Birgit Jank. InTakt Dortmund. 233 S.

Die Dokumentation "10 Jahre Förderpreis InTakt" finden Sie hier.

Pause

Fünfzehn Jahre Förderpreis InTakt der miriam-stiftung. Die Stifter machen Pause. Sie haben fünfzehn Jahre lang die gesamte Organisation rund um die Preisverleihung getragen und finanziert. Jetzt ist aus Altersgründen Pause: Die Stiftung selbst wird in ihrer Verwaltung und Gestaltung an die nächste, die jüngere Generation übergeben.

Vielleicht und hoffentlich geht es eines Tages auch weiter mit dem Förderpreis InTakt.